Von gefühlten Allergien

Der Mensch ist, was er isst. Ernährung kann aber auch zur Mode werden: Immer mehr Menschen verzichten hierzulande auf Grundnahrungsmittel – eine rätselhafte Entwicklung.

Von Ulrike von Leszczynski und Gisela Gross

BERLIN. Beim Kindergeburtstag oder beim Kochen mit Freunden kann es ganz schön kompliziert werden: Gluten-Unverträglichkeit, Laktose-Intoleranz, Nuss-Allergie – und bitte bloß keinen Zucker. Als Reaktion auf eine Einladung folgt nicht selten eine Leidensliste der Gäste. Leiden sie wirklich oder sind LebensmittelZipperlein einfach nur schick geworden? Soziologen und Ernährungswissenschaftler sind sich einig, dass die Anzahl der angeblichen Probleme mit Nahrungsmitteln in Deutschland zugenommen hat.

Startschuss für den Allergie-Informationsdienst

Mehr als jeder Fünfte leidet unter Allergien. Ein neues Online-Angebot des Helmholtz-Zentrums bietet Betroffenen umfassende Informationen zu ihrer Erkrankung.

MÜNCHEN. Am Gründonnerstag startet das Helmholtz Zentrum München sein Online-Infoportal zu Allergien. Unter www.allergieinformationsdienst.de sollen zahlreiche Themen mit Allergiebezug behandelt werden.

So lassen sich Allergien früh verhindern

Was hilft wirklich, um Allergien einzudämmen oder gar zu verhindern? Diese aktuellen Empfehlungen unterstützen Ärzte bei der Prävention.

Ein Gastbeitrag von Professor Torsten Schäfer

Haustiere – Kein Allergierisiko für Gesunde

Haustiere sind eine Hauptquelle für Innenraumallergene. Die Entstehung von allergischer Rhinitis und Asthma scheinen sie jedoch nicht zu befördern, eher könnte das Gegenteil zutreffen.

STUTTGART. In Deutschland leben rund 30 Millionen Haustiere; zu jedem fünften Haushalt gehört eine Katze, zu jedem sechsten ein Hund. Für menschliche Hausgenossen, die bereits an allergischer Rhinitis oder Asthma leiden, sei das "nicht unproblematisch", so Dr. Joachim Heinrich von der LMU München beim Kongress der DGP. Aus Studien weiß man, dass die Anwesenheit von Haustieren bei ihnen die Häufigkeit von Exazerbationen erhöht. Umstritten ist dagegen, ob durch Haustiere eine allergische Sensibilisierung auf den Weg gebracht werden kann.

Hitzestress erhöht Sterberisiko bei COPD-Patienten

Sommerliche Hitzewellen erhöhen das zusätzliche tägliche Sterberisiko bei Menschen mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankungen (COPD) um bis zu 14 Prozent, bei längeren Hitzewellen gar bis zu 43 Prozent.

BERLIN. Über die Zahlen zur erhöhten Sterblichkeit hat die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in einer Pressemitteilung berichtet. Immer häufiger komme es an heißen Tagen zu Verschlechterungen im Krankheitsverlauf, die nicht selten mit einer Aufnahme ins Krankenhaus endeten, heißt es darin weiter. Aber auch Asthma-Patienten und Pollenallergiker leiden unter den steigenden Temperaturen. Die DGP empfiehlt daher, Frühwarn- und Interventionssysteme zu erarbeiten und Lungenpatienten während der Sommermonate telemedizinisch zu betreuen.

Wie Ei-Pulver Kinder vor einer Ei-Allergie schützt

Werden Babys mit hohem Allergierisiko schon früh an geringe Mengen Ei-Pulver gewöhnt, kann dies eine Hühnerei-Allergie wirksam verhindern: Die Allergierate ist um 80 Prozent geringer als ohne Ei-Diät.

Von Thomas Müller

TOKIO. Bei Babys mit atopischen Ekzemen ist das Risiko für Lebensmittelallergien bekanntlich sehr hoch. Vor allem eine Hühnerei-Allergie macht den Kleinen oft schon früh zu schaffen und ist häufig das erste Zeichen einer beginnenden Allergiekarriere: Sind die Kinder schon mit einem Jahr gegen Hühnerei-Protein allergisch, leiden sie oft nur wenige Jahre später unter Aeroallergenen.